Mitgliederrundbrief zur Erhöhung der EEG-Umlage

Die EEG-Umlage ist eine notwendige und sehr sinnvolle Investition in eine zukunftsfähige Stromversorgung. Sie führt daneben zu hohen Einsparungen an Klima- und Umweltschäden, erhöht die Unabhängigkeit von Energieimporten und stärkt besonders die ländlichen Räume in unserem Land.

Der Erfolg dieser Investition zeigt sich im Zubau der EE-Anlagen bei gleichzeitiger Kostensenkung (Solarstrom inzwischen ab 13 Ct/kWh). Wenn die Anlagen abgeschrieben, aber noch betriebsfähig sind, winkt uns langfristig eine sehr günstige Stromversorgung! Fossiler Strom aber wird immer teurer, selbst wenn man die vielen nicht im Strompreis enthaltenen Zusatzkosten (Umweltschäden etc.) außer Acht lässt.

Die fossile Stromwirtschaft empfindet dies zu Recht als existenzielle Gefahr für ihre Geschäfte und übt entsprechend Druck auf die Politik aus. Die schwarz-gelbe Koalition bläht absichtlich die EEG-Umlage künstlich auf, um den Atomausstieg und die Energiewende zu untergraben und regierungsnahen Wirtschaftssektoren Vorteile zu verschaffen.

Die Solarinitiativen werden sich mit aller Kraft gegen die von der FDP und Teilen der CDU geplante Verstaatlichung der Energiewende einsetzen. Notwendig ist zwingend eine faire Reform der EEG-Umlage, um die schwerwiegenden, von der Koalition selbst verursachten Fehlentwicklungen abzustellen. Gleichzeitig fordern wir eine wirksame Unterstützung der einkommensschwachen Bürger, damit sie mit steigenden Strom-, Heizöl- und Benzinpreisen besser zurecht zu kommen. Die Solarinitiativen sind gerne bereit, ihren Teil hierzu beizutragen.

Hier können Sie den gesamten Text herunterladen:

Schreiben an die Mitglieder des Umweltausschusses des Bundestags und die bayerischen Bundestagsabgeordneten

Gesetzentwurf zur Änderung des EEG;
Stellungnahme zur Anhörung im Umweltausschuss am 21.03.2012

Anlagen
1. Tabelle mit Änderungsvorschlägen
2. Excel-Tabelle zur Höhe der Vergütungen und der Vergütungskürzungen

Sehr geehrte Frau Abgeordnete, sehr geehrter Herr Abgeordneter,

die rund 130 ehrenamtlichen bayerischen Solarinitiativen setzen sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Energiewende ein und haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen (ABSI) zusammengeschlossen. Aufgrund unserer Praxiserfahrung und unserer Bürgernähe erlauben wir uns, zur Änderung des EEG Stellung zu nehmen:

Das EEG ist ein höchst erfolgreiches dynamisches Instrument zur Einführung und Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien. Seine regelmäßige organische Anpassung an technische und wirtschaftliche Fortschritte ist selbstverständlich. Gegen den nunmehr in Rede stehenden Gesetzentwurf bestehen jedoch aus unserer Sicht erhebliche Bedenken, weil er

  • das tatsächlich weit höhere Ausmaß der Kürzung verschleiert. Allein in 2012 wäre die prozentuale Vergütungsabsenkung genauso hoch wie in allen Jahren seit Inkrafttreten des EEG (2002) zusammen. (s. Anlage 2 – Tabelle der tatsächlichen Vergütungen/Kürzungen)
  • u.a. durch die neuen Verordnungsermächtigungen (= Selbstentmachtung von Bundestag und Bundesrat) zur Verunsicherung der investitionswilligen Bürger und Betriebe führt,
  • zahlreiche Solarunternehmen in die Insolvenz treiben und massiv Arbeitsplätze kosten wird,
  • durch die angestrebte Reduktion des Zubaus von Solaranlagen auf ein Bruchteil des bisherigen Niveaus die rasche Umsetzung der Energiewende unmöglich macht und
  • erheblichen Schaden für den Klimaschutz, die Entwicklung der ländlichen Räume und die Versorgungssicherheit mit preiswerter heimischer Energie anrichtet.

Insgesamt verdient der Gesetzentwurf zu Recht die Bezeichnung „Solarausstiegsgesetz“.

Dies ist umso paradoxer, als die Photovoltaik in den extrem kalten Februarwochen entscheidend dazu beigetragen hat, einen großflächigen Blackout in Deutschland (und sogar in Frankreich) zu vermeiden.

Wir bitten Sie eindringlich, die Gesetzesvorlage abzulehnen oder zumindest nachfolgende Vorschläge zur Abmilderung der nachteiligen Folgen einzuarbeiten (s. Anlage 1):

  • Art. 1 Nr. 5 Zusammenrechnen von Freiflächenanlagen
    Anstatt 10 MWp-Obergrenze mit willkürlichem Zusammenrechnen sollte der Anspruch auf Einspeisevergütung an eine Obergrenze (Cap) von max. 1% der Gemeindefläche gekoppelt und stattdessen die gesamte Gebietskulisse freigegeben werden.
  • Art. 1 Nr. 7 monatliche Kürzung
    Keine Kürzung um – relativ steigenden – Festbetrag, sondern Festprozent (1%).
  • Art. 1 Nr. 11 Größenklasse 30 kWp
    keine Absenkung dieser energiewirtschaftlich besonders wichtigen Stufe auf 10 kWp
  • Art. 1 Nr. 11 „Marktintegration“ durch 85/90%-Regel
    Kürzung der Einspeisevergütung nicht durch 85/90%-Regel „verschleiern“, sondern Vergütung für 100% der eingespeisten Strommenge i.V.m. angemessenem Tarif.
  • Art. 1 Nr. 11 Einspeisevergütungen
    keine Radikalkürzungen um 40-50%, sondern Vorziehen der 15%-igen Vergütungskürzungen und anschließend vorgezogene monatliche Absenkungen.
  • Art. 1 Nr. 11 Lärmschutzwälle, landwirtschaftliche Gebäude im Außenbereich
    nicht gezielt schlechter stellen, sondern weiterhin als „Gebäude“ behandeln
  • Art. 1 Nr. 22 des Gesetzentwurfs: Zubaukorridor
    Keinen schrumpfenden Zubaukorridor, sondern „atmenden Deckel“ beibehalten und anheben auf 6 GWp/Jahr (= 80% des Zubaus 2011).
  • Art. 1 Nr. 22: Verordnungsermächtigungen
    Keine VO-Ermächtigungen für BMU/BMWI ohne Zustimmung des Bundestags und des Bundesrats.
  • Zusätzlich sollten gezielt Speicher gefördert werden
  • EEG-Umlagevolumen unbedingt reduzieren durch Korrekturen bei Marktprämie, Liquiditätsreserve und Befreiungstatbeständen

Mit sonnigen Grüßen!

Im Namen aller Mitglieder des Sprecherteams der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen:

gez. Heide Schmidt-Schuh, Daniel Miller und Franz Lichtner

 

Rundschreiben Juli 2010

An alle Bayerischen Solar-Initiativen und Energie-Arbeitskreise der Agenda-21

Themen:

  • Energiepolitik der Bundesregierung
  • EEG-Einspeisevergütung für Solarstrom
  • Windkraft – Ausarbeitung eines ABSI-Papiers
  • Unser nächstes Jahrestreffen 2011
  • Unsere Internet-Seite (Unterstützung gesucht)
  • Gründung der „Bayern Allianz 2010 für Atomausstieg & Klimaschutz“
  • Anti-Atom-Demos am 18.9.10 in Berlin und am 9.10.10 in München