Jahrestagung 2008

Kurzberichte der Solarinitiativen

Beim Jahrestreffen der Bayerischen und Österreichischen Solarinitiativen 2008 in Regensburg haben einige Solarinitiativen sich und ihre Aktivitäten kurz vorgestellt:

  • Eurosolar Tschechien
  • Eurosolar Austria
  • Solarfreunde Moosburg
  • ZIEL 21 Fürstenfeldbruck
  • Ergon e.V.
  • Bund Naturschutz Murnau
  • Solarförderverein Amberg-Sulzbach
  • Energiewende Starnberg
  • Energiewende Oberland
  • Regiosolar

Die Kurzberichte der Solarinitiativen beim Jahrestreffen 2008 (pdf, 66 kBytes) können hier heruntergeladen werden.

 

Pressemitteilung

15. Jahrestreffen der Bayerischen Solarinitiativen in Regensburg
“Klimaschutz durch 100% Erneuerbare Energien”

Das 15. Jahrestreffen der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen (ABSI) fand am Samstag, den 26. Januar 2008 in Regensburg unter dem Motto “Klimaschutz durch 100% Erneuerbare Energien” statt. Die ABSI ist ein offener Zusammenschluss von Solarvereinen, Initiativen und Arbeitsgruppen zum Thema Erneuerbare Energien, mit dem gemeinsamen Ziel, durch die Arbeit auf regionaler Ebene den Durchbruch für eine Energiewende zu Erneuerbaren Energien zu erreichen.

Obwohl sich die Erkenntnis vom Ende des fossilen und dem Beginn des solaren Zeitalters weltweit und auch in Deutschland zunehmend durchsetzt, ist der Durchbruch noch nicht erreicht. Die Solarinitiativen stehen noch immer vor grossen Herausforderungen: Erneuerbare Energie einsetzen, Energie speichern und Energieverbrauch drosseln heißt das magische Dreieck der Energiewende, das dieses Treffen prägte.

SAMOS , der Solarförderverein Regensburg e.V., vertreten durch den Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Creuzburg, hatte in den historischen Salzstadl eingeladen und Oberbürgermeister Hans Schaidinger begrüßte als Schirmherr die zahlreich erschienenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In seinem Grußwort hob er hervor, dass in der Stadt Regensburg Energieeinsparung und auch der Einsatz Erneuerbarer Energien einen hohen Stellenwert hat und listete eine beachtliche Reihe beispielhafter Projekte auf.

Anschließend vergab Martin Creuzburg die Solarpreise an die städtische Wohnungsbaugesellschaft Regensburg, die im Quartierwohnungsbau hinsichtlich Energiebedarf und solarer Deckung neue Maßstäbe setzte und an die Familie Dr. Lehner, die ein zu 100% solar beheiztes Haus im Stadtteil Burgweinting bewohnt.

Prof. Dr. Ernst Schrimpff, erster Sprecher der AG Bayer. Solarinitiativen ging auf die Aktivitäten der Sprecher in 2007 ein, bewertete kurz die Entwicklung der Erneuerbaren in Bayern 2007, kritisierte die Unzulänglichkeit des  Klimaprogramm Bayern 2020 bezogen auf die Erneuerbaren Energien und ermutigte die Zuhörer den eingeschlagenen Weg zur Energiewende mit viel Engagement weiter zu beschreiten. Bei der anschließenden Sprecherwahl der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen wurden die bisherigen Sprecher Ernst Schrimpff, Hans-Josef Fell, Raimund Becher, Peter Rubeck und Birgit Baindl im Amt bestätigt.

Hans-Josef Fell, der als „Vater“ des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG), und damit als Vorreiter für eine nachhaltige und solare Energieversorgung in Deutschland gilt, forderte mit Nachdruck: „In der anstehenden parlamentarischen Beratung des Klimaschutzpaketes sind gravierende Verbesserungen notwendig!” Er erläuterte, dass bei der Novelle des EEG auch eine Unterstützung der Windkraft im Binnenland beschlossen werden müsse und dass auf keinen Fall die Vergütung für die Fotovoltaik drastisch gesenkt werden dürfe. Außerdem seien Nachhaltigkeitskriterien für die Bioenergien zu definieren, ein effektives Erneuerbare- Wärmegesetz und ein Biogaseinspeisungsgesetz zu verabschieden.

Dr. Harry Lehmann, Vertreter des Umweltbundesamtes, stellte in seinem Vortrag „Bayern schafft eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien!“ als Beispiel eine Machbarkeitsstudie für Katalonien vor. Laut Studie kann die spanische Provinz problemlos, mit wenig Flächenanspruch und geringen Kosten auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umstellen. Lehmann hob hervor, dass Bayern für ein ähnliches Vorhaben beste Voraussetzungen mitbringt.

Dr. Jürgen Grahl stellte die provokative Frage „EEG-Novellierung – Fluch oder Segen?“ In seinem Redebeitrag kritisierte er wie schon Hans-Josef Fell die anvisierte deutliche Senkung der Solarstromvergütung. Er setzte sich kritisch mit der Angst vor angeblich zu hohen “Kosten” der Einspeisevergütungen auseinander und identifizierte die Sichtweise der Standard-Ökonomie, die den Ausbau der erneuerbaren Energien als volkswirtschaftliche Belastung darzustellen versucht, als realitätsfern.

Mit der Vollversorgung durch Erneuerbare Energien speziell im Stromsektor beschäftigte sich Andreas Henze vom Verein Sonnenkraft Freising . Seine audio-visuellen Simulationen, die Zeitpunkt und Kosten angingen, beeinduckten sehr. Er ist überzeugt, dass nur durch Erneuerbare Energien auf absehbare Zeit der Strom für alle bezahlbar bleiben wird. Sein Fazit: “Die Energiewende ist spätestens 2020 erreichbar!”

Deutschland ist derzeit weltweit Vorreiter beim Einsatz erneuerbarer Energien. Damit einher gehen auch zunehmende Probleme bei der Integration dieser Energien in die bestehenden Energienetze. Dass dies gerade im Strombereich durch die enormen technische Entwicklungen der letzten Jahre realistisch geworden ist, zeigt der Elektrotechnikingenieur Holger Schuh, Vertriebsleiter für Industriebatterien bei der Saft Batterien GmbH aus Nürnberg in seinem Vortrag über moderne Lithium-Ionen Batteriesysteme auf. Am Beispiel von Solarstromsystemen erläuterte er die aktuelle Einspeisesituation, definierte Anforderungen an Energiespeicher und führte weiter aus, dass die Lithium-Ionen-Systeme der Fa. Saft die technischen Anforderungen schon jetzt erfüllen.

Einige Solar-Initiativen konnten aus ihren regionalen Wirkungskreisen berichten, dass seit dem letzten Jahrestreffen 2007 in Freising die Themen Klimaschutz und Rohstoffverknappung bei den fossilen und atomaren Energien tiefer ins Bewusstsein der Menschen gelangt sind. Ähnliches berichteten auch die Vertreter von Eurosolar-Initiativen in Österreich und Tschechien.

Auch wenn deutlich technische Fortschritte speziell in den Bereichen Energie-Effizienz und Erneuerbare Energien zu verzeichnen sind, deren Umsetzung geht nur schleppend voran. Deutlich wurde auch, dass dem o.g. Bewusstsein nun ein Handeln folgen muss und dass die regionalen Politiker und die Kommunen gefordert sind, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. Auch zukünftig wird die Arbeit der Solarinitiativen darin bestehen, aktiv und gemeinsam an der Umsetzung einer Wende in der Energieversorgung zu arbeiten und gezielt in den Regionen Entscheidungsträger, kommunale Energieversorger und die Bürgerinnen und Bürger in ein breites Netzwerk einzubinden. Denn Deutschlands Zukunft ist SOLAR!
i.A. der Sprecher: B. Baindl
Frei zum Abdruck
bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Birgit Baindl
0171-3735342
birgit.baindl@gmx.net

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ARBEITSGEMEINSCHAFT BAYERISCHER SOLAR-INITIATIVEN
c/o SONNENKRAFT FREISING e.V. Haus der Vereine Major-Braun-Weg 12, D-85356 Freising
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